Geschichte

Über die Entstehung und Alter der Mühle, die im Volksmund auch „Jennekesmühle“ heißt, ist bis heute leider nur sehr wenig bekannt.

Fest steht, daß sie vor 1700 (wahrscheinlich ca. 1650-1690) entstanden sein muss. Dies ergibt sich aus verschiedenen heimatgeschichtlichen Quellen.

Über Jahrhunderte gehörte sie zum Besitz der Familie Mühlenweg. Der Überlieferung zufolge lebte diese schon immer in Lüttelforst auf dem Herbertzhof. In der Steuerliste des Herzogtums Jülich wird „Hupert to Mullenwegh“ schon 1602 aufgeführt.

In der Krüchtener Karte von 1601 wird die Mühle namentlich noch nicht erwähnt, bei TRANCHOT jedoch wird sie 1806 unter dem Familiennamen „Jennekes“ verzeichnet. In späteren Karten wird sie dann auch unter dem Namen „Gennekes“ geführt, was auf die alteingesessene Müllerfamilie Jennekes/Gennekes zurückzuführen ist.

Die Mühle verfügte über ein Ölschlagwerk, einen Kollergang und einen Mahlgang. Sie wurde einst von 2 Mühlrädern angetrieben.

Bekannt ist auch, daß sie früher eine bestimmte Menge Öl (gemessen in „Pinke“) an die Lüttelforster Kirche lieferte.

1829 werden 2 Ölpressen registriert, bevor 1895 der Mühlenbetrieb und 60 Morgen dazugehöriges Land unter 9 Kindern aufgeteilt wurde. Schließlich wurde die Mühle an die Familie van Schayk verkauft, die 1905 den Ölschlag und ein Mühlrad abbrechen ließen. Das zweite, noch verbliebene Rad wurde überdacht; man versprach sich davon ein längeres Mahlen auch bis in den Winter hinein.

Bis zum Ende des 1. Weltkrieges wurde gemahlen, danach wurde der Betrieb auf eine Feilenschleiferei umgestellt. Aber auch dieser Betrieb musste 1928 eingestellt werden – Grund hierfür war die Begradigung der Schwalm, die heute in einigem Abstand zur Mühle fließt.

Noch heute erkennt man jedoch das alte Schwalmbett, daß unmittelbar hinter der Mühle im Bruchwald verschwindet.

Seit 1928 wird die ehemalige „Jennekesmühle“ – heute nach ihrer alten Bezeichnung wieder Mühlenhof genannt – als Wohnhaus genutzt. Inzwischen wurde der Mühlenhof unter Bewahrung des alten Mühlengebäudes restauriert.

Einer der Original-Mühlsteine befindet sich im Eingangsbereich, ein weiterer auf dem Grundstück des Mühlenhofes.

Mühlengarten

Beim Erwerb des Mühlenhofes 1996 prägten Erlen, Pappeln, Rhododendron und hohe alte Fichten den nahezu 2000 qm2 grossen Garten.

Im Frühjahr 1998 wurde nach fast einjähriger Planung damit begonnen, eine Struktur in den Garten zu bekommen. Wege wurden gepflastert, der Mühlenteich uferbefestigt, Terassen und Beete angelegt.

Heute sind die Strukturen vorhanden, jedoch wird kontinuierlich „weitergegärtnert“. Großflächige Staudenbeete bringen den ganzen Sommer hindurch ein Feuerwerk der Farben zutage. Eröffnet wird der Blütensegen durch die im Mai beginnende Rhododendronblüte, danach findet sich in jeder Ecke des Gartens bis zum ersten Frost etwas von der üppigen Blütenpracht.